Sonntag, 24. März 2013

Ebbe kommt

Neues aus der Lachakedemie.

 
Ich dachte, es wäre an der Zeit, den guten Ebbe ins Spiel zu bringen. 
Auszüge aus dem gleichnamigen Bestseller (in grün und rot und blau und gelb...ich glaub' eine braune Version ist noch zu haben, willste?)


 Ebbe mag auch dich nicht


(eins.)

Ebbe sitzt mal wieder im Café "Schmuddeleck" und beobachtet das Treiben auf der Straße durch die große Fensterfront. Er schlürft Earl Grey aus einer dreckigen Tasse.

Ebbe mag keine Teebeutel. Nachdem die Tasse leer ist, schleudert er gekonnt den Beutel, so dass einige Teespritzer auf der Zeitung seines Sitznachbarn landen.

Dann schmeißt er ihn mit aller Wucht an die Decke. Da klebt jetzt der Beutel neben vielen Anderen.

Ein Hipster betritt das Café und setzt sich in eine Ecke. Er hört Musik über seine Ohrstöpsel und blättert durch die Karte. Dreimal. Dann noch einmal.

Ebbe mag keine Hipster.

Hipster sind der Rest ehemals cooler Leute von vor vier Jahren. Das Problem an Hipstern ist, dass ihnen keine intelligenten "Deine-Mutter-Witze" einfallen.



Ebbe hat folgende Vorschläge:


"Deine Mutter ist so cool, mit weniger Bart, wäre sie cool wie der Dude."

"Deine Mutter ist so fancy, im Disput mit Nietzsche ist sie der Chauvie."

"Beuys hat angerufen- er will deine Mutter für die nächste Ausstellung."

"Warhol hat angerufen- er ist neidisch auf deine Mutter."

"Deine Mutter ist bei 'Night of the Proms' dabei- als Hupe."



Ebbe winkt dem Kellner, er will bezahlen. Der Kellner ignoriert ihn und geht statt dessen auf den Hipster los: "Ey, was willste?"

Der Hipster hört ihn nicht, weil Stöpsel im Ohr.Der Kellner verpasst dem Hipster 'ne Schelle. Der nimmt überrascht die Stöpsel aus den Ohren und bestellt einen Chai Latte. Dem Kellner platzt der Kragen und schmeißt ihn aus dem Café.Ebbe schätzt die Gastfreundlichkeit im "Schmuddeleck".

Beim Rausgehen schmeißt er dem Kellner drei Euro an den Kopf und brüllt:" STIMMT SO!"


Dienstag, 11. Dezember 2012

The Darker Place

Warum ich niemals Plätzchen backe...




Ich bin gerade in der Küche, als Neil durch den Türrahmen schwankt.

Aschfahl im Gesicht hält er sich zitternd am Stuhl fest. Seine schwarzen Haare sind nass und Tropfen rennen sein Gesicht runter.

„Neil. Alles in Okay mit dir? Du siehst etwas schlecht aus.“

„Nein Mann, nichts ist in Ordnung. Ich hatte gerade die Sorte Alptraum, aus der man erwacht und die nächsten zehn Minuten glaubt, nie wieder glücklich zu werden!“

„Scheiße, was hast du denn so schlimmes geträumt?“

„Is' nicht wichtig.“

„Hmm, nagut. Du tropfst.“

„Ja. Ich hab' das Waschbecken mit Eiswasser gefüllt und den Kopf eingetaucht. Los, hol mal deinen Mantel. Ich brauch' dringend ein Bier und du eine Pause, von was auch immer du da gerade machst. Sieht nicht gerade spaßig aus.“

Ich lege die Ausstechförmchen beiseite und lasse die Plätzchen, Plätzchen sein.


Samstag, 22. September 2012

I Spy

  To fall is connected to try 








Neil steht vor den Trümmern seiner Küche, kratzt sich am Kopf. Er greift nach seinen Zigaretten, schiebt mit dem Fuß eine Weinflasche aus dem Weg und setzt sich auf den schwarzen Caféhausstuhl. Er reibt sich die schmerzenden Augen. Die Sonne ist hinter der Hausfassade und dennoch ist es hell in der Küche. Ähnlich dieser Helligkeit, stellt er sich die Lichtstrahlung nach einer Kernwaffenexplosion vor. Die würde ihm jetzt auch entgegenkommen, müsste er nachher nicht zur Arbeit. Der Zigarettenrauch verteilt sich im Raum und Neil legt den Kopf in den Nacken. Am Lampenschirm kleben einige matschige Spagetti. Im Innenhof hört er mehrere Stimmen aufgebracht reden. Den ganzen Tag schon sind die Nachbarn über seine nächtliche Ausschweifung in Aufregung. 
 
Er hat seit drei Tagen nicht mehr richtig geschlafen, seine Augen brennen und unter der linken Seite seiner Schädeldecke pocht der Schmerz. Er weiß nun wie es weitergehen wird, aber er ist sich nicht im Klaren darüber, ob ihm die Richtung gefällt.
Vorsichtig drückt er seine Zigarette in einer leeren Streichholzschachtel aus und beginnt mit dem Aufräumen.
Er dreht die anderen Stühle wieder richtig herum, wischt rote Soße vom Lampenschirm und von den Fliesen ab, fegt Scherben, Aschereste und zerbrochene Spaghetti zusammen und fischt Grünzeug aus dem großen Topf. Er wäscht ab, sammelt Altglas und hebt Papierfetzen auf. Nach fünfundzwanzig Minuten, sieht die Küche wieder gewohnt steril aus und Neil schmeißt das Küchentuch neben die Spüle.

Die letzte Nacht hatte sich hingezogen wie nichts Gutes. Er versuchte es ja mit dem Einschlafen, aber kurz nach drei Uhr stand er dann doch wieder auf.
Unter dem kleinen Nachttisch fand er ein Verlängerungskabel und als er nach kurzer Zeit alle sieben Boxen an die Anlage geschlossen, und in der Wohnung verteilt hatte, war auch schon die erste Flasche Wein geleert. Tanzend rutschte er über das Parkett und freute sich seiner Einsamkeit. Dann war kein Tabak mehr da. Also zog er sich eine Hose an, griff nach Mantel und Schal und zwei Minuten später trabte er das Treppenhaus runter, die Hauptstraße entlang, Richtung Spätkauf.
Den Mann hinter der Kasse kennt Neil schon vom Sehen und dieser kennt ihn. Neil schätzt ihn auf Ende fünfzig und südöstliches Persien ein. Der südöstliche Perser hat daheim eine schöne Frau, drei intelligente Kinder und hinten im kleinen Lagerraum Fotos von ihnen an der Wand, die er öfter sieht als die Originale. Seine Halbglatze ziert seit einer Woche unbemerkt ein weiterer kleiner Leberfleck.

Um dreiuhrzweiundvierzig betrat Neil wieder seine Wohnung. Die Musik lief immer noch und zum Gitarrenstaccato von Daniel Kessler. Neil drehte er sich in der Küche weitere Zigaretten und öffnete die nächste Flasche. Tanzend fing er dann irgendwann an den Herd anzuschmeißen und im Rhythmus der Musik, Tomaten zu zerhacken. Hinter den Thunfischdosen fand er auf dem obersten Regal eine Packung Spaghetti. Er setzte Wasser in dem großen Topf auf. Als er ins Schlafzimmer schwankte um den Salzstreuer zu holen, fiel sein Blick auf einen Artikel in dem Musikmagazin, das neben seinem Bett lag. („Flennende Vorstadtkinder setzen den neuen Trend“). Die Initialen des Verfassers machten ihn stutzig („N.E.“). Hatten sie es also doch noch abgedruckt. Er legte sich rücklings auf die Dielen und studierte erst seinen eigenen Beitrag, dann das Interview von Patte mit der finnischen Jazzcombo („Ja, unter der Dusche grölen auch wir zu Death Metal“) und machte sich Notizen zu den Neuerscheinungen. Anschließend fing er an das Cover mit dem Feuerzeug zu bearbeiten und versuchte dann einen Umriss seines Körpers mit Salz auf die Dielen zu streuen.

Als er zum Nachfüllen des Salzstreuers wieder in die Küche ging, war das Fenster beschlagen, der Herd mit Tomatensauce vollgespritzt und das Wasser kochte schon eine ganze Weile über. Fluchend steppte Neil über die Fliesen und suchte nach einem Holzlöffel. Diesen benutze er als Mikrofon und gab einige Gesangseinlagen zum besten. Erst dann drehte er die Herdplatte etwas runter. Die Temperatur in der Küche gefiel ihm. In die beschlagenen Fenster malte er mit seinem Mittelfinger ein Auge. Mit Wimpern. Er drehte die Musik noch einen kleinen Tick lauter. Noch mehr Wein.
Um sechs Uhr morgens und völlig erschöpft warf er den Topf mit Basilikum in Richtung Herd, verfehlte knapp den Kochtopf mit dem Rest Sauce, erwischte dafür aber den mit dem Wasser und schmiss sein leeres Glas gegen den Kühlschrank.Es folgten noch weitere Schüsseln und Teller, die er im Rausch auf den Küchenboden schmiss. „Masseltow, masseltow!!!“ Auf der Türschwelle zur Küche blieb er noch einmal stehen und verbeugte sich vor seiner Küche bevor er sich erschöpft auf seine Matratze schmiss.





Donnerstag, 20. September 2012

Dies ist nun mein erster Blog.

Die Namensfindung war grauenvoll. Zwei Nächte lang immer wieder kichernd oder angeekelt aufgewacht. Meistens auch beides gleichzeitig. Nicht empfehlenswert.
"Bibi Blogsberg"...
"Mein Blog"
"Spaghetti Blognonese" (wie zur Hölle spricht man das aus?)
"Bloco loco"... ha ha ha.
Wie auch immer. Erst mal ein Foto von Cupcakes. Das macht man so. Cupcakes sind das neue Radieschen.
Nicht meine Kreation sondern, die eines Mädchen mit unglaublichem Hasspotential. Nennen wir sie Roberta. Vielleicht demnächst mehr.
 
Ich geh jetzt erstmal morgens in den Park...bloggen!
Tadaa, tataa, tataaa.